Forschungsprojekt

INTRA Research Project: Addressing Amnesia, Performing Trauma

The research project Addressing Amnesia, Performing Trauma inquires how contemporary artistic practices performatively deal with repressed history in Austria. It will develop a foundation for an ongoing interdisciplinary dialogue addressing issues like social forgetfulness, historical trauma, and historical denial within the countries of the former Austrian monarchy. By bringing together artists, art historians, historians, and theoreticians, the project is intended as a first step in examining how artistic practices partake in processes of decolonization and demythologizing of whiteness. It thus crucially considers the unmaterialized, invisible, and unwritten histories of communities that were subject to imperialistic and colonial violence, and the artistic practices that aim to (performatively) materialize them, addressing urgent questions regarding the violent erasures of history and their impression on the body.

The project will focus on close readings of exemplary artworks and projects to reflect upon larger aesthetic, social, and political issues in connection with historical narratives, for example the intervention Der Bau. Unter uns realized by Hito Steyerl and Gabu Heindl in Linz in 2009, or the work of Belinda Kazeem-Kamiński, which explores the haunting qualities of colonialism within Austrian history and the present. Methodologically informed by art theory, art history, performance studies, cultural studies, and postcolonial studies, the project will result in an interdisciplinary symposium hosted by the University of Applied Arts Vienna and a small, edited publication.

Led by Prof. Dr. Eva Kernbauer, the project will be realized by Frida Robles, MA, and Kathrin Heinrich, MA.

Das Forschungsprojekt Addressing Amnesia, Performing Trauma beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern zeitgenössische künstlerische Praktiken sich performativ mit verdrängter Geschichte in Österreich auseinandersetzen. Es soll die Basis für einen fortlaufenden interdisziplinären Dialog schaffen, um sich mit Themen wie sozialem Vergessen, historischem Trauma und Geschichtsverleugnung in den Ländern der ehemaligen österreichischen Monarchie zu befassen. Indem das Projekt Künstler*innen, Kunsthistoriker*innen, Historiker*innen und Theoretiker*innen zusammenbringt, soll es einen ersten Schritt zur Untersuchung der Frage darstellen, wie künstlerische Praktiken an Prozessen der Dekolonialisierung und Entmythologisierung des Weißseins beteiligt sind. Das Projekt befasst sich mit der unmaterialisierten, unsichtbaren und ungeschriebenen Geschichte von Gemeinschaften, die imperialistischer und kolonialer Gewalt ausgesetzt waren, und mit künstlerischen Praktiken, die darauf abzielen, diese (performativ) zu materialisieren, wobei dringende Fragen zu gewaltsamer Auslöschung von Geschichte und deren Auswirkungen auf den Körper thematisiert werden.

Das Projekt wird sich auf die Analyse exemplarischer Kunstwerke und Projekte konzentrieren, um über größere ästhetische, soziale und politische Fragen im Zusammenhang mit historischen Narrativen zu reflektieren, etwa die Intervention Der Bau. Unter uns, die von Hito Steyerl und Gabu Heindl 2009 in Linz realisiert wurde, oder die Praxis von Belinda Kazeem-Kamiński, die sich mit Dimensionen des Kolonialismus in der österreichischen Geschichte und Gegenwart beschäftigt. Das methodisch von Kunsttheorie, Kunstgeschichte, Performance Studies, Cultural Studies und Postcolonial Studies geprägte Projekt wird in ein interdisziplinäres Symposium an der Universität für angewandte Kunst Wien und eine kleine Publikation münden.

Projektleitung:

Prof. Dr. Eva Kernbauer

Projektmitarbeiter*innen:

Kathrin Heinrich, MA
Frida Robles, MA

Projektlaufzeit:

01/2022–06/2023