Das Sichtbare und das Unsichtbare. Zur holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts
Daniela Hammer-Tugendhat
Die Kunst kann Unsichtbares sichtbar machen. Sie hat aber auch das Vermögen, Dinge, Menschen oder Ideen in bestimmten Zusammenhängen unsichtbar werden zu lassen, sie aus dem Feld der Repräsentation und damit auch aus unserem Bewusstsein zu löschen. Die Frage nach dem Unsichtbaren kann grundsätzliche Strukturen unserer Vorstellungswelt erhellen, die – weil unsichtbar – unbewusst bleiben, und dennoch verinnerlicht werden. Die scheinbar mimetische holländische Malerei des 17. Jahrhunderts beschreibt nicht nur optische Phänomene, sondern visualisiert auch Unsichtbares. Die Künstler reflektierten den semiotischen Charakter der Malerei im Medium der Malerei und zeigten, dass Malerei Bedeutung produziert und unser Denken strukturiert – wie die Sprache.
Das Buch versteht sich als Plädoyer für eine Kunstgeschichte als Kulturwissenschaft, die das semantische Potenzial von Kunst innerhalb diskursiver und sozialer zeitgenössischer Praxen untersucht und zugleich ihre Aktualität aufzeigt.
Buchpräsentation am Mittwoch, 18. November 2009, 18 Uhr, im Roten Lichthof (Oskar-Kokoschka-Platz 2, EG, 1010 Wien). Begrüßung: Gerald Bast (Rektor), im Gespräch: Daniela Hammer-Tugendhat und Verena Krieger.
2009
€ 57,–
ISBN: 978-3-412-20446-4