(E)Motion Pictures: Maria Lassnigs und amerikanische Animationsfilme der 1970er-Jahre
Öffentliche Filmvorführung und Symposium
Während Maria Lassnigs New York Aufenthalt von 1968 bis 1980 erlernte sie die Technik des Animationsfilms und setzte ihre Zeichnungen in Bewegung. Als erfolgreiche Avantgarde-Filmerin entwickelte sie ihr Leitthema des Selbstporträts und der Körperwahrnehmung ab den frühen 1970er-Jahren im Animationsfilm weiter. Darüber hinaus hinterliess sie einen umfangreichen Korpus an Filmmaterial, der einen Ausblick auf ihre vielfältige Rolle als Filmemacherin gibt. Die zeitliche Dimension ermöglichte ihr, Narrative zu schaffen und sich explizit zu feministischen Fragestellungen zu äussern.
Die vielschichtige Filmpraxis von der Zeichnung über die Film- und Tonproduktion zum Animations- und Experimentalfilm regte eine kollektive Arbeitsweise an. Maria Lassnig war Mitglied der Women/Artist/Filmmakers, der auch Doris Chase angehörte, die zu den Pionierinnen der Video- und Computeranimation zählt. Lassnigs Filme wurden ebenso in der unabhängigen Animationsfilmszene um den Amerikaner George Griffin geschätzt. Neben Suzan Pitt gehörte sie Anfang der 1970er-Jahre zu den Wegbereiterinnen, die das Thema der Geschlechterbeziehungen im Animationsfilm aufgriffen. Lassnigs Animationsfilme gelten als richtungsweisend für die Anerkennung des Underground-Genres in der bildenden Kunst.
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Programm Freitag, 22. Juni 2018
>> Kunstmuseum Basel, Neubau
10:15–10:30 Uhr
Erläuterungen zum «Lab Lassnig – experimentelle Vermittlungspraxen» mit Prof. Beate Florenz und Evelyne Monney vom ILGK HGK FHNW
10:30–12 Uhr
Gemeinsamer Ausstellungsbesuch «Maria Lassnig. Zwiegespräche»
>> Eikones, Rheinsprung 11, Basel
13:30–14:15 Uhr
Stefanie Proschk-Weilguni (Basel): «Humor als heilende Pille». Maria Lassnigs Animationsfilme der 1970er Jahre.
14:15–15 Uhr
Edith Futscher (Univ. für Angewandte Kunst, Wien): Sitzen und Zeichnen: Das äussere Leben.
15:30–16:15 Uhr
Claire Hoffmann (Basel): «Linien zu ziehen, die noch nicht gezogen wurden». Überlegungen zu den Zeichnungen Maria Lassnigs.
16:15–17 Uhr
Laurence Schmidlin (Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne): The Expansion of Drawing into Space. The Place of the Body in Drawing Practices of the 1960s and 1970s.
>> Kunstmuseum Basel, Vortragssaal
18:15–19:30 Uhr
Oswald Wiener (österreichischer Schriftsteller) im Gespräch mit Gottfried Boehm (Kunsthistoriker und emeritierter Professor der Universität Basel)
Vortrag Edith Futscher
14:15–15 Uhr
Zentrum für die Theorie und Geschichte des Bildes
Rheinsprung 11, 4051 Basel