Veranstaltung

Vortragsreihe „Empires of Women. Konzepte und Konstruktionen matriarchaler Modelle“ (Kunst – Forschung – Geschlecht)

Studienjahr 2014/15

Die Vortragsreihe wird der Frage nachgehen, wo nicht-patriarchale Genealogien, Fiktionen, Phantasien und Utopien gegenwärtig zu finden sind. Welche familiären und gesellschaftlichen Strukturen sind darin anstelle von Dominanz und Herrschaft manifest oder werden darin angesprochen? Was hieße es, ein Mütterliches nicht zu verwerfen und die Verbindung hin zur Mutter als eine Aufgabe anzunehmen? Welche anderen Formen der Weitergabe unter Frauen jenseits von Reproduktion und Familie sind denkbar?

Wir fragen nach Auseinandersetzungen mit künstlerischen, literarischen und populärkulturellen Arbeiten, die Matrilinearität im Rekurs auf bestehende Kulturen mit soziologisch-anthropologischem Interesse thematisieren wie dies beispielsweise in den Audio Pieces von Mathilde ter Heijne geschieht.

Es soll in der Vortragsreihe auch um Formen der Auseinandersetzung gehen, die andere, durchaus auch fiktive Genealogien, herausstellen und bilden, um Auseinandersetzungen, die ein gesellschaftliches Imaginäres torpedieren und sukzessive verändern. Ebenso sollen kulturtheoretische Ansätze, die Vorstellungen von Mütterlichkeit und historische matriarchale Utopien ins Zentrum rücken, beleuchtet werden. Es interessieren Strategien, insbesondere im Feld der Kunst und visuellen Kultur, die Dominanz unter anderen Vorzeichen reinszenieren.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Eva Ehninger
Woman as Empire. Queen Victorias fotografische Selbstinszenierungen.
Queen Victorias (1819–1901) fotografische Selbstinszenierungen sind Zeugnis ihrer ambivalenten Rolle als einer Königin, die – gerade weil sie politisch entmachtet ist – das viktorianische Frauenbild modellhaft repräsentiert und erfolgreich implementiert.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Dagmar Fink
Queer(y)ing Alice: Femme-Weiblichkeiten in queer_feministischer Science Fiction.
Feministische Science Fiction ist seit jeher ein Experimentierfeld für alternative Geschlechterentwürfe. Im Zentrum des Vortrags stehen Darstellungen queerer Femmeinitäten in der Science Fiction, d.h. die kritische Aneignung von Weiblichkeiten innerhalb, mit und gegen die Norm.

Mittwoch, 26. November 2014

Hanna Klien
Sistah to Sistah: Dekonstruktionen von ‘Empire’ in feministischen Bewegungen der Karibik
Aktivismus in der Karibik ist eng verknüpft mit postkolonialen Praktiken, die immer auch eine Auseinandersetzung mit dem Konzept ‚Empire‘ beinhalten. Feministische Bewegungen der Region hinterfragen die Konstruktionen von Ethnizität, Gender und Sexualität in dominanten Diskursen und schaffen Raum für Formen des Widerstands.

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Sandra Leandro
Silence and invisibility in art as an utopian women empire.
What drives someone to silence and invisibility? Is this the opposite of an empire or really a protective island? This lecture compares nineteenth and twentieth centuries portuguese and other european women artists with high and low visibility.

Mittwoch, 18. März 2015

Radu Leca
Island of Girls: Female-Only Utopias in Japanese Culture
This lecture analyses actualizations of ideas of a female-dominated society in 20th century literary and visual culture of Japan. Though fictional, these female-only spaces constitute sites ofempowerment and enable explorations of alternative gender-roles.

Mittwoch, 25. März 2015

Jutta Sperling
Das Stillen hungernder Väter: die Caritas Romana im Werk frühneuzeitlicher Künstlerinnen
Phantasien der Regression, des inzestuösen Begehrens, und der lebensspendenden Macht der Brustmilch als Kritik am Patriarchat: die Perversion des allegorisch-religiösen Stillens in der Kunst von Isabella dal Pozzo, Isabella di Borbone und Angelika Kauffmann.

Mittwoch, 15. April 2015

Viola Hildebrand-Schat
Der genealogische Körper. Fortschreibung einer matriarchalen Genealogie?
Anhaltend haben Frauen um Anerkennung im künstlerisch-kulturellen Kontext gekämpft. Aus dem Schatten männlicher Prädominanz hervorgetreten, gelingt es ihnen, eigene spezifische Positionen zu präsentieren und zunehmend selbstbewusst auch weibliche Vorbilder zu benennen.

Mittwoch, 20. Mai 2015

Martina Zerovnik
Bloody Love. Geschlechterordnungen und matriarchale Konzeptionen in literarischen und filmischen Vampirerzählungen
Vampire erzählen von der (Un-)Ordnung der Geschlechter. Anhand von historischen und zeitgenössischen Beispielen aus Literatur und Film wird ergründet, wo sich Transgressionen der Geschlechter(rollen) spiegeln und matriarchale Genealogien auszumachen sind.

Studierende können die Vortragsreihe als Lehrveranstaltung (Lehrveranstaltungsleitung: Edith Futscher) semesterweise absolvieren.

Mittwoch

18 Uhr

Universität für angewandte Kunst Wien

Hörsaal 4 (Ferstel-Trakt, 1. Stock)
Oskar-Kokoschka-Platz 2, 1010 Wien

Organisation:

Abteilung für Genderangelegenheiten

Wissenschaftlicher Beirat:

Maria Bussmann, Marion Elias, Edith Futscher, Renée Gadsden, Kristina Pia Hofer, Doris Löffler, Johanna Schwanberg, Anna Spohn