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Wir trauern um Viktoria Schmidt-Linsenhoff (1944–2013)

Viktoria Schmidt-Linsenhoff war eine herausragende Kunsthistorikerin, die auf den Gebieten der Geschlechterforschung und der Postcolonial Studies Pionierarbeit in der deutschsprachigen Kunstgeschichte geleistet hat. Von 1992–2006 hatte sie eine Professur für Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Trier inne. In dieser Zeit lehrte und publizierte sie in beiden Forschungsbereichen und trug so zu einer unverzichtbaren Öffnung ihres Fachs bei. Ihre innovative und vielfältige Auseinandersetzung mit der postkolonialen Forschung belegte zuletzt die umfangreiche Publikation Ästhetik der Differenz. Postkoloniale Perspektiven vom 16. zum 21. Jahrhundert (Jonas Verlag, Marburg, 2010).

Während viele Kolleg*innen Viktoria Schmidt-Linsenhoff aufgrund ihres langjährigen und nachdrücklichen Beitrags zur kunsthistorischen Geschlechterforschung schätzen lernten, hat sie breite Forschungsarbeit in einer jüngeren Generation von Wissenschafter*innen angestoßen. Viktoria war nicht nur eine spannende Lehrerin, sondern eine mutige, ermunternde und inspirierende Persönlichkeit, mit der sich auszutauschen wohl tat und die half, die zentralen wissenschaftlichen und persönlichen Anliegen nicht aus den Augen zu verlieren. Mit ihr verlieren wir nicht nur eine wichtige Denkerin, sondern eine echte Persönlichkeit, die ihre Wissenschaft ebenso durch Inhalte wie durch Haltung geprägt hat. Wir werden ihre Energie, ihren Forschungsdrang, ihre Experimentierfreudigkeit, ihren Humor und ihre lang ungebremste Lebenslust vermissen.

Eva Kernbauer und Daniela Hammer-Tugendhat

Schmidt Linsenhoff Sw
Viktoria Schmidt-Linsenhoff (2004), Foto: Andreas Thull