Vortragsreihe: „Travelling through non-binary spheres" (Kunst – Forschung – Geschlecht)
Im Rahmen von Gastvorträgen wird danach gefragt, was es heißen kann, Geschlecht aufzufächern, zu finden oder auch hinter sich zu lassen. Es wird diskutiert, welches gesellschaftsverändernde Potenzial Geschlechtsentwürfen jenseits der naturalisierten zukommt.
Geschlecht kann zum einen als gegeben gedacht und von dort aus transformiert werden, zum anderen sind Geschlechtsidentitäten fluide, haben weder Richtung noch Ziel, und sind zu entdecken. In diesem Spannungsfeld werden Formen der Repräsentation, der Sprache und Inszenierungsweisen befragt werden: In welcher Weise können wir lustvoll gestaltend agieren und uns ein Geschlecht geben, wie können wir widerständig erfinden, und wo liegen die Grenzen dieser Bewegung? Soll Geschlecht zeitlich gedacht werden und welche Fragen wirft dies für unsere Kommunikation und unser Zusammen-Sein auf? Was bedeutet die Auffächerung für das traditionell minorisierte Geschlecht? Wie kann die spezifische gegenwärtige und historische Verortung von Frau-Sein bei gleichzeitiger Beachtung von intersektioneller Diskriminierung gleichwohl anerkannt werden?
Studierende können die Vortragsreihe als Lehrveranstaltung (Lehrveranstaltungsleitung: Edith Futscher) semesterweise absolvieren. Auf Grund der geltenden Covid-Maßnahmen ist die Teilnahme an der Veranstaltung nur nach vorheriger Anmeldung und Rückbestätigung möglich, dazu registrieren sich bitte über die Base der Angewandte bis 10.03.2021. Die Vortragsreihe wird im SS 2021 im Distanz-Modus stattfinden. Zoom-links werden per e-mail an die angemeldeten Studierenden versandt und im LV-Ordner abgelegt.
Sommersemester
Mittwoch, 10. März 2021
Denise Palmieri
Digressing academic pathways: questioning binary knowledge production
In this lecture we walk through paths created by philosophers, activists and many more inspiring people who dared to “break” the hierarchical and phallic ways of creating knowledge in intuitions. In the words of Grada Kilomba, we will travel through “Poetic disobediences”.
Mittwoch, 14. April 2021
Julia Pennauer
Call Me Mother! Konfigurationen von Drag, Gender und Marginalität in Camp Diskursen.
Camp ist ein subkultureller Performance- und Verständigungsstil, der mit theatralem und dekorativem Exzess in Verbindung gebracht wird. Der Beitrag verhandelt Erscheinungsformen des „Effeminierten“ und des Non-/Binären in Camp Praktiken.
Mittwoch, 5. Mai 2021
Karolin Meunier
Übersetzung – unter anderen Bedingungen
"She’s trying to undo these concepts, including the avantgarde, including certain behaviours, everything that is already embedded into a culture.” Über die künstlerische Arbeit mit Übersetzungsprozessen und das Projekt “A Commentary on Vai pure by Carla Lonzi” als Vorschlag für nicht-binäre Lektürepraxen.
Mittwoch, 9. Juni 2021
Barbara Eder
„Enthüllungen“ im „kleinen Orient“ – Nationale Transgressionen in den Graphic Novels von Nina Bunjevac
Das orientalisierte Bild des Balkans fungiert oft als exotisierbarer Gegenpol zur profanen Welt des Westens – eine (post-)koloniale Projektion, der die kanadisch-serbische Comiczeichnerin Nina Bunjevac ambivalente (Geschlechter-)Inszenierungen abseits des Binären entgegensetzt.
Wintersemester
Mittwoch, 21. Oktober 2020
Katrin Mayer & Eske Schlüters
time to sync or swim: binaural, non-binary
Orlandos, Otherkins, Topologies – Katrin Mayer und Eske Schlüters stellen ihre gemeinsame Arbeit time to sync or swim (2016) vor, ein räumlich-installatives und binaural-akustisches Gefüge, welches das Virtuelle als gegenderten Möglichkeitsraum befragt.
Mittwoch, 25. November 2020
Pamela Sneed
Ball & Chain – „The Gendered“ Performance of Big Mama Thornton
In this lecture, Pamela Sneed posits, that Big Mama Thornton - who influenced Elvis Presley, Janis Joplin and many more - was a pioneering lesbian and transgender performer. Sneed will examine several of Big Mama Thorntons stage performances and critical responses to her work to place her firmly in a queer canon and at the intersection of race, gender and sexuality.
Mittwoch, 9. Dezember 2020
Kathi Hofer
The Mild One. Tressa Prisbrey und die Utopie der Abkühlung
Die Vorlesung ist ein Versuch, eine mentale Roadmap zu skizzieren. Es ist eine Reise in eine abgekühlte Version von Kalifornien. Hier können wir träumen, dass das Silicon Valley nicht der westlichste Mittelpunkt männlicher, binär codierter, überhitzter Weltphantasien ist.
Mittwoch, 13. Jänner 2021
Katrin Ackerl Konstantin
Erwünschtes/Unsichtbares/Unsagbares zum Thema Repräsentation und (Un-)Möglichkeit
Zwei artistic research Projekte werden vorgestellt: „Führen wir uns auf!“, welches aus queer feministischer Perspektive nach erwünschten Darstellungen fragt, sowie „Mapping the Unseen“, das zu Unsichtbarem und Unsagbarem forscht.
18:00–20:00 Uhr
findet im DISTANZ-Modus statt.
Zoom-links werden per e-mail an die angemeldeten Studierenden versandt.
Abteilung für Genderangelegenheiten
Maria Bussmann, Christine Böhler, Marion Elias, Edith Futscher, Renée Gadsden, Barbara Graf, Kristina Pia Hofer, Doris Löffler, Anna Spohn, Jenni Tischer.
Mi, 16. Juni 2021, 18 Uhr
(Distanz Modus)