Frauen* im Widerstand gegen das NS-Regime
Auslober:
Die OÖ Landes-Kultur GmbH (OÖLKG) schreibt im Auftrag des Landes Oberösterreich gemeinsam mit der Kunstuniversität Linz einen international ausgerichteten Wettbewerb zur Gestaltung einer künstlerischen Arbeit aus, die an den Widerstand von Frauen in der NS-Zeit „erinnert“ und auch den aktuellen Denkmaldebatten gerecht wird.
Teilnahmebedingungen:
Die Ausschreibung des Wettbewerbs richtet sich explizit an nationale und internationale bildende Künstlerinnen* (Einzelpersonen oder Gruppen), die Arbeitserfahrungen im Bereich der Erinnerungskultur haben und den aktuellen Denkmaldiskurs kennen. Angesichts der aktuellen Diskussionen über Denkmäler sollen die Künstlerin* und ihr Werk eine eigenständige künstlerische Position in diesem Feld beziehen. Daher soll auch der Titel der künstlerischen Arbeit vorgeschlagen werden. Sämtliche Info zu den Teilnahmebedingungen finden sich im PDF.
Die künstlerische Arbeit soll die widerständigen Taten, Haltungen, Aktionen und Ideen von Frauen* in Oberösterreich während der NS-Zeit würdigen und in der Gegenwart als relevant anerkennen.
Ausgangslage:
Weil aktiver Widerstand über Jahrzehnte hinweg als bewaffneter und militärischer Einsatz definiert bzw. damit gleichgesetzt wurde, wird die Rolle von Frauen* im Widerstand von der Gesellschaft kaum beachtet. Auch in der Gedenkkultur fehlt ein Ort, der ausschließlich dem Widerstand von Frauen* gewidmet ist. Dieser Ort soll nun in Oberösterreich geschaffen werden.
Die Tätigkeiten und Aktivitäten von Frauen, die mit der Ideologie des NS-Regimes bzw. dessen politisch-gesellschaftlichen Praktiken nicht einverstanden waren, umfassten eine große Bandbreite, beispielsweise die Unterstützung untergetauchter Verfolgter, die Verteilung von Flugblättern, Geldsammlung zur Unterstützung politisch Verfolgter, Hilfeleistungen für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter*innen, die Aufrechterhaltung von untersagten Gebetsrunden, die Äußerung von Kritik am Krieg oder die Verweigerung des Hitler-Grußes. Widerstand gegen das NS-Regime meint also gerade im geschlechtsspezifischen Kontext von weiblichem Widerstand aktive oder passive Ablehnung von zumindest Teilbereichen des NS-Regimes. Zentral erscheint es am Beispiel von weiblichen Widerstandsformen zu zeigen, welche Tragweite bereits kleine, alltägliche regimewidrige Handlungen haben konnten. Die Wichtigkeit von demokratiepolitischen Werten wie Zivilcourage und Solidarität mit verfolgten, ausgegrenzten oder diskriminierten Personen, lässt sich an den Widerstandshandlungen von Frauen genauso zeigen, wie die Bedeutung einer überzeugten demokratischen Haltung.Gesucht wird eine spannende künstlerische Auseinandersetzung mit dem Widerstand von Frauen* im NS, die dem breiten, widersprüchlichen und heterogenen Aktionsfeld von Frauen* gerecht wird. Detaillierte Info im PDF anbei.
bis 4. Juli 2021