Tagung , Vortrag

Wien um 1800 – Eine Großstadtkultur im historischen Umbruch

Um 1800 war Wien mit ca. 270.000 Einwohnern die einzige deutschsprachige Großstadt, die sich in ihrer Internationalität, aber auch – mit Abstrichen – in ihrer Größe und sozialen Differenziertheit mit den europäischen Hauptstädten London und Paris messen konnte. Die für die deutschsprachige Kulturgeschichte häufig pauschal formulierte Diagnose, es gäbe vor dem 20. Jahrhundert keine bemerkenswerte literarische Auseinandersetzung mit Urbanität, erweist sich angesichts von programmatischen Großstadtbeschreibungen wie Johann Pezzls „Skizze von Wien“ (1786–90) als Resultat der lange Zeit einseitig auf das preußisch-kleindeutsche Paradigma zugeschnittenen germanistischen Literatur- und Kulturgeschichtsschreibung. Diese wird dem regen (kulturellen und literarischen) Leben Wiens nicht gerecht und ignoriert dessen Spezifika.

Diese wichtige Phase der Wiener Kultur- und Literaturgeschichte aus interdisziplinärer Perspektive integrativ aufzuarbeiten, macht sich die Tagung „Wien um 1800. Eine Großstadtkultur im historischen Umbruch“ zur Aufgabe. Neben der urbanen Musik-, Literatur- und Theaterpraxis sowie Kunstsammlungen werden auch alltagspraktische Kulturformen wie die großstädtische Kaffeehaus- und Salonkultur, das Broschüren- und Zeitschriftenwesen sowie andere Formen populärer Wissensvermittlung fokussiert.

Konzept und Organisation:
Norbert Christian Wolf
Lydia Rammerstorfer
Gernot Waldner

Information:
lydia.rammerstorfer@univie.at.at

Wien um 1800 Tagung Bild
Fr, 15.09.2023

18:15–19:15 Uhr
Abendvortrag von
Eva Kernbauer:
Urbane Öffentlichkeit und Kunstdiskurs in Wien um 1800

Ort:

Universität Wien, Schreyvogelsaal, Batthyanystiege, Hofburg

Programm:

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